„Immunabfall“ spielt wichtige Rolle bei Polyneuropathie

Die chinesische Arzneitherapie der Polyneuropathie fußt auf einem bestimmten Krankheitsverständnis. Leitend ist dabei der chinesische Begriff des „Tan“. Tan lässt sich mit „Schleim“ übersetzen. Der Begriff umfasst alle unerwünschten Substanzen, die sich auf Dauer den Klärungs- und Ausscheidungsaktivitäten des Körpers entziehen.

Sie haben die Tendenz, sich im Alter anzuhäufen, in die unteren Körperpartien abzusinken und sich an Gewebestrukturen oder Kapillarwänden anzulagern. Auch besitzen sie laut der alternativen Therapie die Neigung, ein entzündliches, gewebeschädigendes Potential zu entwickeln. Da sie die Mikrozirkulation im Gewebe beeinträchtigen und damit dessen Versorgung und Entsorgung behindern, liegt hier ein sich selbst verstärkender Prozess vor. Hat die „Verschleimung“ einmal begonnen, unterhält sie sich sozusagen selbst.

Dieser Auffassung vom Erkrankungsvorgang entspricht, dass es sich bei Polyneuropathie  typischerweise um eine Krankheit des höheren Lebensalters handelt. Offen ist die Frage, was die biochemischen Substrate des „Tan“ sind. Deren Identifizierung bleibt der zukünftigen Forschung vorbehalten. Sie wird bei den Ursachen ansetzen müssen, die als gesichert gelten. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass es sich bei den biochemischen Substraten um Eiweiß-Moleküle oder deren Fragmente handelt. In Frage kommt zirkulierender „Immunabfall“ aus Alltagsentzündungen oder Überreste aus Gewebemauserungen. Aber auch an körpereigene Proteinmoleküle ist bei Polyneuropathie zu denken, die für das Immunsystem auffällig geworden sind und von ihm als Fremd-Eiweiß behandelt werden. Mit Sicherheit gehören funktionsuntüchtige Immuneiweiße, die bei bestimmten Krankheiten der weißen Blutkörperchen im Übermaß produziert werden, zu den in Frage kommenden Stoffen.


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